Laufende Masterarbeiten am Arbeitsbereich

Zusammenhänge zwischen der elterlichen Paarbeziehung und Geschwisterbeziehungen: Spillover oder Kompensation?

Familiensystemische Theorien unterstreichen die Bedeutung wechselseitiger Einflüsse von familiären Subsystemen (Paarbeziehung, Eltern-Kind-Beziehung, Geschwisterbeziehung) auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Es gibt vermehrt Studien, die zeigen, dass Konflikte in der elterlichen Paarbeziehung und ungünstige Interaktionen in der Eltern-Kind-Beziehung zusammenhängen und mit nachteiligen Folgen im Hinblick auf die kindliche Entwicklung verbunden sind. Geschwisterbeziehungen stellen ebenfalls einen wichtigen Bestandteil des Familiensystems dar, in denen Kinder wichtige emotionale, soziale und kognitive Kompetenzen entwickeln können. Dennoch wird die Geschwisterbeziehung in der Familienforschung noch immer stark vernachlässigt.

Die aktuelle Studienlage weist daraufhin, dass die Qualität der elterlichen Paarbeziehung mit der Qualität von Geschwisterbeziehungen assoziiert ist. Die Richtung dieses Zusammenhangs ist jedoch unklar. Einige Studien deuten darauf hin, dass sich die Negativität und Konflikte in der elterlichen Paarbeziehung und in Geschwisterbeziehungen widerspiegeln und somit positiv korrelieren (Spilloverhypothese). Andere Studien zeigen einen negativen Zusammenhang zwischen diesen beiden familiären Subsystemen, dahingehend, dass Geschwisterbeziehungen einen möglichen Puffer für negative und konfliktreiche Paarbeziehungen bieten und somit eine kompensierende Funktion annehmen (Kompensationshypothese).

Es gibt derzeit noch keine systematische Zusammenfassung zum Zusammenhang zwischen der Qualität der elterlichen Paarbeziehung und der Geschwisterbeziehung. Ziel dieser Masterarbeit ist es ein systematisches Review zu dieser Thematik durchzuführen. Falls möglich soll eine Meta-Analyse durchgeführt werden, damit mittels Effektgrößeneinschätzung die beiden theoretischen Ansätze (Spillover- vs. Kompensationshypothese) miteinander verglichen werden können.

Ein wichtiges Bewerbungskriterium für diese Masterarbeit ist hohe Motivation sich neue Kompetenzen im Bereich der statistischen Methodik anzueignen (Meta-Analyse). 

Bewerbungen:

Betreuerinnen: Prof. Dr. Martina Zemp und Dr. Slava Dantchev

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