Identity matters!

LGBTQ+ im Kontext von Beziehungen und Familie

LGBTQ+ Personen haben über die Lebensspanne hinweg ein erhöhtes Risiko, an verschiedenen psychischen Störungen zu leiden. Diese erhöhte psychische Belastung ist unter anderem auf gesellschaftliche Stigmatisierung, Diskriminierung und fehlenden rechtlichen Schutz zurückzuführen. Gleichzeitig sind mit einer LGBTQ+ Identität auch viele positive Erfahrungen verknüpft – zum Beispiel das Gefühl, authentisch leben zu können oder zu einer Gemeinschaft zu gehören. Wir interessieren uns dafür, wie diese identitätsbezogenen Erfahrungen die Beziehungen und die psychische Gesundheit von LGBTQ+ Personen prägen – zum Beispiel in romantischen Beziehungen, im Familienleben oder in Beziehungen zu Haustieren. Einen Schwerpunkt legen wir einerseits auf Familien mit LGBTQ+ Eltern („Regenbogenfamilien“), andererseits auf LGBTQ+ Jugendliche. Die folgenden Fragen beschäftigen uns besonders:

o    Belastungen und Ressourcen in Familien mit LGBTQ+ Eltern:
Welchen Belastungen sind Familien mit LGBTQ+ Eltern aufgrund ihrer Familienform ausgesetzt und wie wirken sich diese auf die psychische Gesundheit aller Familienmitglieder aus? Wie wirkt sich fehlende rechtliche Absicherung auf Familien mit LGBTQ+ Eltern aus? Welche Ressourcen besitzen Familien mit LGBTQ+ Eltern, um mit diesen Belastungen umzugehen?

o    Beziehungserfahrungen von LGBTQ+ Personen:
Wie wirken sich Diskriminierungserfahrungen aber auch positive Erfahrungen aufgrund der LGBTQ+ Identität auf die romantischen Beziehungserfahrungen von LGBTQ+ Personen aus? Wie bewältigen LGBTQ+ Personen in Partnerschaften gemeinsam mit ihren Partner*innen Diskriminierungserfahrungen? Wie wirkt sich die Beziehung zu Haustieren auf die psychische Gesundheit von LGBTQ+ Personen aus?

o     LGBTQ+ Jugendliche:
Welche Befunde gibt es zur psychischen Gesundheit von LGBTQ+ Jugendlichen in Österreich und weltweit? Welche Rolle spielen familiären Beziehungen als bedeutende Risiko- und Schutzfaktoren?

Ausgewählte Publikationen zu diesem Forschungsschwerpunkt:

  • Siegel, M., Assenmacher, C., Meuwly, N., & Zemp, M. (2021). The legal vulnerability model for same-sex parent families: A mixed methods systematic review and theoretical integration. Frontiers in Psychology, 12, 644258. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2021.644258
  • Siegel, M., Casalino, S., Todde, I., & Eurocentralasian Lesbian* Community. (2022). The Eurocentralasian Lesbian* Community perspective on cancer and LBQ women: Advocating for more research and activism collaboration. In U. Boehmer & G. Dennert (Eds.), LGBT Populations and Cancer in the Global Context (pp. 149-163). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-031-06585-9_9
  • Siegel, M., Legler, M., Neziraj, F., Goldberg, A. E., & Zemp, M. (2022). Minority stress and positive identity aspects in members of LGBTQ+ parent families: Literature review and a study protocol for a mixed-methods evidence synthesis. Children, 9(9), 1364. https://doi.org/10.3390/children9091364
  • Siegel, M., Randall, A. K., Lannutti, P. J., Fischer, M. S., Gandhi, Y., Lukas, R., Meuwly, N., Rosta-Filep, O., van Stein, K., Ditzen, B., Martos, T., Schneckenreiter, C., Totenhagen, C. J., & Zemp, M. (2022). Intimate pride: a tri-nation study on associations between positive minority identity aspects and relationship quality in sexual minorities from German-speaking countries. International Journal of Applied Positive Psychology. Advance online publication. https://doi.org/10.1007/s41042-022-00070-6
  • Siegel, M., Nöstlinger, C., Dürrauer, F., Kirchner, S., Niederkrotenthaler, T., & Zemp, M. (2022). Psychische Gesundheit von LGBT*-Jugendlichen in Österreich: Scoping Review und Forschungsagenda auf Basis internationaler Evidenz. Neuropsychiatrie. Advance online publication. https://doi.org/10.1007/s40211-022-00436-x