Emotions matter!

Scham- und Schuldgefühle im Beziehungszusammenhang – Familiäre Faktoren und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Scham ist eine umfassende, schmerzhafte Emotion. Sie bezieht sich im Gegensatz zur Schuld, welche man in Bezug auf konkrete Handlungen empfindet, auf das gesamte Selbst. Insbesondere gehäuft auftretende Scham ist ein wichtiger transdiagnostischer Faktor in psychischen Störungen. Durch familiäre Sozialisation erlernen Kinder nicht nur den Umgang mit Gefühlen, sondern internalisieren auch Selbstbilder und entwickeln emotionale Beziehungsmuster. Die Erforschung von Familienbeziehungen in Bezug auf die kindliche Emotionalität kann helfen die Entwicklung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter zu verstehen. Kernthemen und Forschungsmethoden dieses Schwerpunkts sind:

o   Zusammenhänge familiärer Faktoren mit kindlichen Scham- und Schuldgefühlen:
Welche familiären Faktoren hängen wie mit Scham- und Schuldgefühlen von Kindern und Jugendlichen zusammen?

o   Habituelle und alltägliche Scham- und Schuldgefühle und Emotionsregulation:
Wie werden Schamgefühle reguliert? Welche Zusammenhänge finden sich zwischen generellen Emotionstendenzen und aktuell erlebten Emotionen sowie ihrer Regulation im Alltag?

o   Bedeutung von habitueller Scham und Schuld sowie Emotionsregulation für die Entstehung und Aufrechterhaltung von emotionalen und Verhaltensproblemen bei Kindern und Jugendlichen: 
Wie hängen verschiedene Interaktionen und Beziehungen in der Familie mit kindlichen Scham- und Schuldgefühlen sowie Emotionsregulation zusammen und wie wirken sich diese Zusammenhänge möglicherweise auf das kindliche Befinden aus?

o   Scham- und Schuldgefühlen sowie Emotionsregulation in persönlichen Beziehungen:
Welche Auswirkungen haben Scham- und Schuldgefühle sowie ihre Regulation auf die Beziehungen zu anderen? Welchen Einfluss haben persönliche Beziehungen (Partner*innen, Freund*innen) auf erlebte Schamprozesse? 

Ausgewählte Publikationen zu diesem Forschungsschwerpunkt:

  • Van Eickels, R. L., Kühböck, S., & Zemp, M. (2021). Preregistration: The parent-child relationship and child shame and guilt: A systematic review and meta-analysis. www.osf.io/h9ge5/
  • Van Eickels, R. L., Tsarpalis-Fragkoulidis, A., & Zemp, M. (2022). Family cohesion, shame-proneness, expressive suppression and adolescent mental health – A path model approach. Frontiers in Psychology, 13, [921250]. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2022.921250
  • Van Eickels, R. L., Tsarpalis-Fragkoulidis, A., Bonkoss, T., Trebo, M., & Zemp, M. (2023). Preregistration: Who controls my emotions and how? Prospective associations and underlying mechanisms between parental psychological control and adolescents’ adjustment. https://doi.org/10.17605/OSF.IO/F4UHE